Nadja´s Projekt“ Hamburg Triathlon 2014 „

Der Entschluss beim weltgrößten Triathlon der Welt zu starten fiel im Sommer 2013. Durch eine Vorregestrierung konnte ich mir schon im Vorraus einen Startplatz sichern und im Dezember 2013 öffnete die Anmeldung und ich war nun ganz offizielle regestriert. Die Freude war riesig. Jetzt hieß es Training marsch!

Was leider nicht ganz einfach war, da ich beruflich sehr gefordert wurde. Neben den vielen Überstunden kam ja auch noch meine Fortbildung und die Prüfung dazu, aber der große Traum von Hamburg schwebte mir immer vor Augen und so konnte ich mich immer wieder motivieren und das Training lief gut!

Im Mai brachen dann die letzten 10 Wochen an. Das bedeutete noch mal eine Trainingsverschärfung, aber ich fühlte mich immer besser und war überrascht wie positiv sich manch harte Trainigseinheit auswirkte! Ich wusste ich bin gut vorbereitet und der große Tag rückte immer näher.

Schon 3 Tage vor dem Start machte sich die Aufregung in der Nacht bemerkbar, aber es machte sich immer ein Lächeln auf meinen Lippen breit. Am Freitag 11.07. machte ich mich dann mit Anne auf den Weg in die schönste Stadt Deutschlands. Im Hotel angekommen haben wir nur kurz ein paar Sachen ausgepackt und schon ging es Richtung Jungfernstieg um die Startunterlagen abzuholen. Als wir die hatten schauten wir uns ersteinmal alles genau an, damit wir am nächsten Tag gut vorbereitet waren! Bei unserem Rundgang fing das Herz schon an schneller zu schlagen. Irgenwie kannte ich ja schon alles aus dem TV, doch jetzt wirklich selbst dabei zu sein, das konnte ich so richtig garnicht glauben. Und da hat man dann auch erstmal gesehen was für Dimensionen diese Veranstaltung annimmt.
Der Weg zur Pasta-Party war nicht ganz einfach, aber Anne und ich haben uns fleißig durchgefragt und irgendwann haben wir auch die Uni-Mensa gefunden. Nach einer ordendlichen Portion Pasta gab es bei der Wettkampfbesprechung die letzten Infos für den großen morgigen Tag. Man merkte bei allen Starten und deren Begleitern schon eine große Vorfreude. Zurück im Hotel hieß es nun Tasche packen und versuchen zu schlafen! Ich glaube ich bin alles zig mal durchgegangen um nichts zu vergessen. Als ich dann im Bett lag kamen die ersten Zweifel auf. Habe ich wirklich genug trainiert? Übernehme ich mich nicht mit so einer riesigen Veranstaltung? Und die Alster… ja in der sollte ich ja auch noch schwimmen. Ich bin noch nie vorher im Freiwasser geschwommen, die Angst vor dem Dunklen unter mir war immer zu groß. Diese Angst sollte ich nun morgen überwinden, aber konnte ich das? Ich musste!

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch den Vorhang. Ich zog ihn zur Seite und sah die Sonne hinter einem hohen Haus aufgehen. Ein breites Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Mir wurde bewusst: Heute ist es soweit, ich starte beim größten Triathlon der Welt in meiner absoluten Lieblingsstadt und das Wetter schien bombastisch zu werden. Dann fiel mein Blick auf die Uhr. Es war erst 05:30 Uhr. Naja was soll`s,, dann konnte ich meine Tasche nochmal durchgehen 😀
Um 07:00 Uhr haben Anne und ich uns dann zum Frühstück verabredet. Nur war die Aufregung mittlerweile so groß das ich kaum was essen konnte, was sich noch bemerkbar machen sollte! Nach dem Frühstück baute ich mein Rad zusammen, nur noch die Nummer drann, fertig! Auf Richtung Jungfernstieg…
Dort angekommen wimmelte es nur so von Menschen und alle mit einem Lächeln im Gesicht. Da wir gut in der Zeit lagen haben wir uns ersteinmal nochmal alles genau angeschaut und einen Treffpunkt vereinbart wo wir uns nach dem Zieleinlauf treffen. Dann ging es endlich mit dem Rad in die Wechselzone.
Jetzt musste ich mir in meinem Startblock nur noch einen Platz suchen, was sich als nicht sonderlich einfach erwies.
Da fiel mir dann das erstemal auf wie verdammt lang die Wechselzone war, fast einen knappen Kilometer wie ich dann hörte… Ich richtete mir meinen Wechselplatz ein, kontrolierte alles doppelt und dreifach und dann ging es wieder raus zu Anne und dann zum Schwimmstart! Wir konnten uns noch einige Starts vorher anschauen, was mich nur nervöser werden ließ, aber ich war verdammt gut gelaunt und freute mich schon sehr auf meinen Start.
Die Musik und die vielen Menschen die jetzt schon für eine super Stimmung an der Strecke sorgten liesen die Freude nur noch wachsen. Ein Gänsehaut-Moment jagte den nächsten!

Um 09:45 Uhr verabschiedete ich mich von Anne und ging zum Schwimmstart-Einlass. Dort angekommen standen da schon einige mit einer weißen Badekappe und es wurden immer mehr! In meinem Kopf kreiste nur ein Gedanke: „Gleich muss ich in die Alster… ich habe Angst!“ Als wir in den Vorstartbereich durften überkamen mich das erste mal die Tränen, nicht vor Angst, nein einfach nur vor Glück! Der Blick auf die Alster gesäumt mit tausenden Zuschauern, der strahlende Himmel mit der Sonne, der blaue Teppich und der Moderator der Ahtleten und Zuschauer mit Musik und Animation zur besten Laune anfeuerte, ließ meinen Puls in die Höhe schnellen. Nun durften wir endlich an den Start. Ich lächelte und winkte Anne noch einmal zu und dann ging es zur Alster. Alle um mich rum sprangen voller Freude in die Alster, während ich mit zitternden Knien vor dem tiefen, dunklen Nichts stand. Die Durchsage: „noch 2 Minuten bis zum Start“ ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Jetzt gab es einfach kein Zurück. An einer Leiter ging ich Stück für Stück ins warme Nass und schon fiel auch der Startschuss. Ich schwamm los und irgendwie war alles halb so schlimm. Bis auf den ein oder anderen Fuß im Gesicht und Bauch 😀 Ich ärgerte mich eigentlich schon das ich so weit hinten war, denn es stellte sich als sehr schwierig heraus zu überholen. Nach dem ich unter der Alsterbrücke hindurch geschwommen bin war der Schwimmausstieg schon sehr nah und dann ging es auf dem langen blauen Teppich in die Wechselzone.

Ich lief und lief und lief und verpasste mein Rad doch glatt. Bei so vielen Rädern ist das auch nicht ganz so einfach! Alle Sachen angezogen und das Rad geschnappt und raus aus der Wechselzone. Auch das war eine Herausforderung, denn auf dem ca. 1m breitem Teppich ging es nicht nur aus der Wechselzone raus, sonder auch wieder rein! Alles war irgendwie recht chaotisch, aber ich freute mich nur auf die Radstrecke!
Es war einfach toll durch Hamburg mit dem Rad zu flitzen. Über die Reeperbahn und an den Landungsbrücken (Hafen) vorbei. Ich fühlte mich gut und konnte auch ein für mich recht zügiges Tempo fahren. Ich überholte etliche Radfahrer, was mir ein super Gefühl verschaffte, nicht zu vergessen die Zuschauer an der Strecke. Ich lieferte mir mit einem Mann ein kleines Überholmanöver, der sich scheinbar nicht von einer Frau überholen lassen wollte, aber als er mich überholt hatte und wieder langsamer wurde setzte ich erneut zum überholen an und flog quasie an ihm vorbei. Ich musste wirklich laut lachen und er kam nicht mehr an mich herran 🙂 Die 22 km verflogen wie im Flug und nur galt es nur noch eine Disziplin zu absolvieren.

Die Laufschuhe fühlen sich schon besser an als die Radschuhe (mit denen ich ja auch fast 1 km in der Wechselzone laufen musste) aber mir wurde schlagartig schlecht als ich los lief! Was war los? Da fiel mir siedendheiß ein das ich ja vor dem Schwimmstart noch einen Energieriegel essen wollte… naja nützt nichts Nadja, jetzt musst du beißen! Mental war das doch eine Herausforderung, aber dank meiner Willensstärke und den grandiosen Zuschauern lief ich immer weiter und als ich auf den Jungfernstieg einbog wusste ich, es ist nicht mehr weit! Irgendwie konnte ich noch mal einen Schritt schneller Laufen und nach der letzten Kurve war er wieder zu sehen, der blaue Teppich. Ich konnte es nicht glauben, ich hatte es geschafft. Schon bevor ich durchs Ziel lief überkamen mich erneut die Freudentränen. Im Ziel angekommen brauchte ich erstmal das Bier. Ich ging zum verabredeten Treffpunkt und voller Stolz und überglücklich zeigt ich Anne meine Medallie und erzählte ihr von meinem Erlebnis Hamburg Triathlon.
Am Abend konnten wir uns dann auch dann noch die Profis anschauen. Das war ein Erlebnis was ich nicht so schnell vergessen werde. Einfach genial. Nach dem Damenrennen erkämpften wir uns einen Platz auf der Tribüne und hatten fantastische Plätze für das Rennen der Männer. Ich konnte nicht glaueben das ich wirklich live dabei war, ich kannte es ja nur aus dem TV… es war überwältigend.

Am nächsten Tag schlenderten wir noch über die Triathlonmesse und trafen einige deutsche Profis mit denen man auch das ein oder andere Wort wechseln konnte und sich ein paar Tipps abholen konnte 🙂 Das ich auch noch Jan Frodeno treffen konnte war für mich ein absolutes Highlight und ein perfekter Abschluss für dieses geniale Wochenende. Und eins stand in Hamburg schon fest, ich werde nächstes Jahr wieder dabei sein. Vorregestriert bin ich schon 🙂

Ich möchte Anne auch noch ein großes Dankeschön sagen! Ich habe mich sehr gefreut das sie mich so toll unterstützt und begleitet hat! Vielen Dank Liebe Anne 🙂

Achso, man kann in Hamburg auch als Staffel starten und es wäre genial wenn wir nächstes Jahr vielleicht mit einer größeren Gruppe an den Start gehen könnten 😉
Viele Grüße Nadja

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