Festrede Karsten Streicher zum 50jährigen Bestehen

Festrede zum 50.- Jubiläum nach Wiedergründung des Spielmannszuges Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste und Mitglieder der Abteilung Spielmannszug im MTV Bevern von 1898 e.V. Zu unserem 50-jährigen Jubiläum, möchte ich Sie recht herzlich begrüßen. Mein besonderer Gruß gilt Herrn Bürgermeister Warnecke und Herrn Gemeindedirektor Dörnemann, sowie Vertretern des Rates und der Verwaltung des Flecken Bevern. Weiterhin möchte ich Herrn Hans-Heinrich Glaubitz als 1. Vorsitzenden des MTV Beverns, und Herrn Hans-Dieter Hahn, als Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Beveraner Vereine begrüßen. Ganz besonders freut es mich , an diesem Abend auch Gründungsmitglieder begrüßen zu können, die teilweise auch heute noch dem Spielmannszug angehören. Nicht zu vergessen, die Abordnungen befreundeter Vereine und die Abteilungen des MTV Bevern. Ich freue mich, dass Sie der Einladung des Spielmannszuges so zahlreich gefolgt sind, und hoffe Sie werden mit dem Spielmannszug zusammen ein paar frohe Stunden verleben. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen und ich verspreche Ihnen es wird ein toller Abend, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wer so ein Fest schon mal organisiert hat, der weiß wieviel Arbeit und Energie darin steckt, darum möchte ich es nicht versäumen, mich an dieser Stelle bei allen Helfern und Festausschußmitgliedern zu bedanken.  Fast auf den Tag genau am 01.09.1950 gründeten unter Führung von Hermann Schaper sen. und dem damaligen Fußballfachwart Albert Müller sen. 16 musik-interessierte Kameraden die Abteilung Spielmannszug im MTV Bevern, war doch nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges das Musikwesen im MTV vollkommen erloschen. Die Menschen hatten große Probleme und Schwierigkeiten zu überwinden, von denen unsere Generation nur von Hören Sagen und Geschichten weiß. Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind heute noch viele dem Spielmannszug verbunden und regelmäßig auf geselligen Anlässen vertreten. Ich denke, es ist in unserer heutigen Zeit nicht selbstverständlich einem Verein über 50 Jahre hinweg die Treue zu halten. Aus vielen Gesprächen mit unseren älteren Kameraden weiß ich, dass der Übungsbetrieb damals mit vielen Schwierigkeiten verbunden war, aber auch der Zusammenhalt der Gemeinschaft gefördert wurde. und daraus Freundschaften entstanden sind, die heute noch anhalten. Sicher war es auch nach dem Krieg ein Bedürfnis die schlechte Zeit zu vergessen und sich an Dingen zu erfreuen, auf die man jahrelang verzichten mußte. So wurden damals schon gesellige Feste gefeiert und auch die traditionelle Himmelfahrtswanderung gab es schon. Allerdings ohne Frauen und Kinder, dafür aber mit reichlich Getränken. Und wenn dann der Tambourmajor mit langen Unterhosen in der Weser badete, wurde natürlich dafür gesorgt, dass auch er wieder trocken nach Hause kam. Allerdings fand seine Frau das nicht so lustig,. aber er durfte trotzdem den Spielmannszug weiterführen. Im Sommer 1963 wurde ein Schülerspielmannszug gegründet, der wegen fehlender Räumlichkeiten aber wieder aufgelöst wurde. Es traten immer wieder Spielleute in den Spielmannszug ein um die Marschmusik zu erlernen. Ich denke da an Familie Blume die mit mehreren Brüdern vertreten waren, von denen auch heute noch 3 dem Spielmannszug angehören.Ich kann mich daran erinnern, dass es für mich als Kind immer ein besonderes Erlebnis war den Spielmannszug zu hören und zu sehen, hier fand ich immer das Wecken am besten. Der Spielmannszug kam auf einem Trecker angefahren, die Stimmung war super, das Bier floß in Strömen und Musik wurde auch gespielt.Anscheinend ging es anderen Kindern genauso, denn als 1974 wieder ein Schüler-spielmannszug gegründet wurde, meldeten sich über 90 Mädchen und Jungen um dem Spielmannszug beizutreten. Von den damals aktiven Spielleuten, haben mittlerweile viele auch schon 25 Jahre Spielmannszug hinter sich und stehen weiterhin als Aktives oder Passives Mitglied dem Spielmannszug zur Seite. Damals waren die Auftritte ein Erlebnis, wir waren im Sommer jedes Wochenende unterwegs, haben viel Spaß zusammen gehabt und es ging auch ohne PC, Internet, Skateboards und Nintendo-Spiele. Dafür haben wir unter fachkundiger Aufsicht gelernt, wie man Lütje Lagen ohne zu kleckern trinkt. Als Höhepunkt kann man sicher die jährlichen Abschlußfahrten bezeichnen. Sie führten uns z.B. an die Ostsee, Mosel, Heide und nach Frankreich. Das die Geduld der Betreuer und der Busfahrer auf eine harte Probe gestellt wurde versteht sich von selbst. Auch hier wurden Freundschaften geknüpft die heute noch Bestand haben und ich bin mir sicher,  dass mindestens 3 Ehen, meine eingeschlossen, aus dem Spielmannszug hervorgegangen sind.Der damalige Samtgemeindebürgermeister Schultert, bezeichnete die jugend-pflegerische Arbeit des Spielmannszuges als vorbildlich, welches auch am Engagement der Eltern und Betreuern lag, die immer bereit waren Ihre Kinder zu unterstützen und unentgeltlich bereit zu stehen.   Als weiteren Höhepunkt in der 50-jährign Geschichte kann man mit Sicherheit das Volksfest 1980 bezeichnen. Hier richtete der Spielmannszug federführend für den MTV Bevern das Fest aus. Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt an dieses Highlight. Als Vorgruppe traten damals die Herberties auf, diese Gesangsgruppe brachte das Zelt zum Kochen, als dann noch Billy Mo folgte gab es kein Halten mehr. Es wurde auf Tischen und Stühlen getanzt und gesungen. Ich kann mich an kein folgendes Fest erinnern, welches stimmungsmäßig mithalten könnte. Im Jahr 1983 wurde der Kreiswettstreit der Spielmannszugsvereinigung Höxter, in der der Spielmannszug seit Ende der 60er Jahre als derzeit einziger niedersächsischer Vertreter Mitglied, ist mit großen Erfolg  in Bevern durchgeführt. Und es lag nicht am Heimvorteil, das unser Spielmannszug zur allgemeinen Freude Kreismeister wurde. Wir haben damals auf einem hohen Niveau gespielt und konnten jederzeit mit Stahle, Albaxen usw. mithalten. Sogar Konzertstücke wie „Kleine Nachtmusik“ wurden fehlerfrei gespielt, welches ein Verdienst des damaligen  Übungsleiters Albert Müller war. Wenn ich an die Siegesfeier denke, muß ich mich  heute noch
schütteln und ich glaube es geht vielen von den hier Anwesenden nicht anders.
 1983 wurde die Nachwuchsarbeit noch einmal verstärkt. Nach mehreren Lehrgängen an der Lyra-Musikschule in Münster, wurde von den Absolventen ein Schülerspielmannszug ins Leben gerufen, der heute noch Grundstein für den jetzigen Schülerspielmannszug ist. Während in früherer Zeit Märsche einstudiert wurden, indem sie nachgespielt wurden, sieht das heute anders aus. Natürlich ist das Gehör nach wie vor wichtig, aber mindestens eine ebenso große Rolle spielt das Notenlesen. Heute werden die Märsche des MTV-Spielmannszuges nur nach Noten gespielt. Dies gilt sogar für die Trommler. Ich gebe allerdings zu, dass einige von uns „alten“ Trommlern ihre Probleme damit haben.Den jetzigen Spielmannszug möchte ich mit den „Neudeutschen Wörtern“ Back to the Roots oder Step by Step beschreiben Wir legen wieder mehr Wert auf Kameradschaft und Gemeinschaft. In den letzten Jahren war vieles eingefahren, die Mitglieder waren unzufrieden und die ersten Austritte waren die Folge. Der neue Vorstand hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geselligkeit zu fördern und wieder Spaß am musizieren zuhaben. Wir müssen nicht die Besten sein, es reicht wenn wir die lustigsten sind. Das wir das Spielen nicht verlernt haben, konnten wir eindrucksvoll beim diesjährigen Volksfest beweisen. Mein Dank gilt der Chorver-einigung Bevern, die uns das Vertrauen entgegen gebracht hat Ich glaube wir haben nicht enttäuscht. Auch die  Veranstaltungen, wie Himmelfahrtswanderung, Kartoffelbraten, Schießen gegen Altendorf und der Preisskat sind für viele Mitglieder ein Termin im Kalender, der nicht versäumt wird.  An dieser Stelle möchte ich mich auch bei der Gemeindeverwaltung Bevern bedanken,  Seit über 25 Jahren, dürfen wir in der Schule unsere Übungsabende  abhalten und ich denke  wir werden auch in Zukunft  nach dem Umbau der Schule einen Platz finden. Als weiteres möchte ich mich bei der Fußballabteilung des MTV Bevern bedanken, die sich sehr kooperativ gezeigt  hat, und alle Fußballspiele für dieses Wochenende verlegt hat. Sollte ich vergessen haben, mich bei jemanden zu bedanken,  so tue ich das hiermit.Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder und Gäste, ich hoffe ich habe Sie nicht als zu sehr mit meiner Festrede gelangweilt und möchte  mich mit den Worten. die in unserer Gründungsurkunde geschrieben sind, bei Ihnen, für Ihr zu hören bedanken. „Möge sich der Spielmannszug für die Zukunft das Vertrauen der gesamten Einwohner von Bevern erwerben und mit zu einer Freudigkeit des Lebens vor allen unserer Jugend, beitragen.“

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