KrassFit Challenge Stadtoldendorf 20.09.2014 (Nadja)
KrassFit Challenge Stadtoldendorf 20.09.2014
Durch einen Zufall bin ich auf dieses neue Unternehmen und eine neue Form des Hindernisslaufs Ende 2013 aufmerksam geworden. Das Promovideo hat mich gleich gepackt und meine Neugier war geweckt. Nach ein paar Tagen Überlegen und rumfragen ob jemand ein Team mit mir bildet, habe ich mich als Einzelstarterin angemeldet!
Irgendwie wollte erstmal keiner, aber ich war so überzeugt und wollte unbedingt dabei sein und wenn ich mich da alleine durchkämpfe. Doch ein paar Monate später hatte ich meinen Schwager und meine Cousine für mein Team gewinnen können.
Mein Training hatte sich nicht groß geändert! Zum Triathlon Training kam noch etwas Krafttraining hinzu, was jedoch nicht so ganz ausreichte wie ich schmerzlich am Wettkampftag feststellen musste 🙂
Schneller als ich schauen konnte war mein wohl Sportreichstes Wochenende des Jahres gekommen! Am 19.09. ging es Abends nach Hannover zum Nachtlauf! Entgegen meines Vorhabens die 5 Kilometer in 25 Minuten zu Laufen, habe ich es langsam angehen lassen da ich ja wusste das der nächste Tag nicht leicht werden würde und bin nach 31 Minuten ins Ziel gelaufen. Schon während des Laufs in Hannover hat es heftig angefangen zu regnen und das blieb auch die ganze Nacht so. Und ich dachte nur: „Na herrlich, das kann dann morgen ja ne richtige Schlammschlacht werden!“
Die Nacht lief recht gut, wahrscheinlich weil ich kaputt war konnte ich gut schlafen! Doch sobald ich die Augen aufgeschlagen hatte, war die Aufregung da. Der große Tag war gekommen. Heute sollte sich zeigen wie „krassfit“ ich war 🙂 Nachdem ich mit Ach und Krach 2 Brötchen gefrühstückt hatte fuhren wir endlich los. Nach Stadtoldendorf fährt man ja nicht wirklich lange, doch die Aufregung stieg Sekündlich. Als wir an der Kaserne vorbei fuhren konnte man schon die ersten riesigen KrassFit Plakate sehen und nun war die Freude unaufhaltsam.
Nach dem wir uns einen schlammigen Parkplatz gesucht hatten gingen wir zum Check In, dort mussten wir dann unsere unterschriebenen Verzichtserklärungen abgeben und bekamen im Gegenzug ein Starterbändchen! Nach und nach füllte sich der Platz mit Athleten und Zuschauern! Der erste Start erfolgte um 10 Uhr den wir uns noch anschauen konnten. 15 Minuten später ging es für uns in den Vorstartbereich, dort wartete dann ein 10 Minütiges, knallhartes Warm Up auf uns. Um dann zum Start zu gelangen ging es dann schon über das erste Hindernis einer 2,20 hohen Wand. Als alle über die Wand gekommen sind und vor dem Start Tor standen wurden noch letzte Hinweise gegeben und alle vom Chef eingeschworen! „Ein Team – Ein Ziel“
Und schon viel der Startschuss. Alle waren euphorisch und gut drauf. Zuerst ging es einige hunderte Meter bergab zu Hinderniss Nummer 2: Kontainer gefüllt mit eiskaltem Wasser und Eiswürfeln. Dann kamen wieder einige Laufmeter zu Hinderniss 3: Ein Schiffs-Kontainer an dem man an der einen Seite mit Hilfe eines Seiles hochkommen sollte und dan der anderen Seite musste man an einem Netz wieder herunter. Nur einige Meter weiter kam Hinderniss 4 mit dem Namen „Mystic Mist“ bei dem man durch einen Tunnel kriechen musste! Der Boden war totaler Matsch, man hat die Hand vor Augen nicht gesehen, alles voller Nebel und es war verdammt eng. Das erste Hinderniss bei dem ich es etwas mit der Angst zu tun bekam, aber es sollte noch schlimmer kommen…
Mit Reifen unterschiedlicher Art und Größe gefüllte Kontainer war dann unser Hinderniss Nummer 5. Darauf folgte Nummer 6 Beasty Balance, ein Hinderniss das es in sich hatte. Nur an einem Seil musste man sich hoch zu einem Balken ziehen und auf dem musste man irgendwie zum Schiffskontainer kommen und runter ging es ähnlich! Meine Cousine versuchte es, doch scheiterte leider, mein Schwager schaffte es und ich wollte es erst garnicht versuchen. Ich wusste das ich dieses Hinderniss nicht bewältigen kann, also machte ich mich mit meiner Cousine daran die 15 Straf – Burpees zu absolvieren, die man für jedes nicht geschafft Hinderniss machen musste! Burpees sind im Übrigen Liegestütz – Strecksprünge die verdammt anstrengend sind 😉
Bis zu diesem Hinderniss konnten die Zuschauer alles sehen und uns super anfeuern. Dann ging es für uns hoch in den Wald und da erwartete uns dann auch der angekündigte Schlamm. Am Anfang war es wirklich noch witzig und ich sprang in jede Fütze mit voller Leidenschaft, doch der Schlamm begleitete uns wirklich auf den kompletten 13 km, meist Knie- oder Knöcheltief und raubte einem fast die ganze Kraft!!! Und zwischen den Hindernissen ging es nicht nur gerade aus, nein, es ging rauf und runter über Hügel und Berge in tiefe Schlammlöcher und steile Hänge wieder hinunter.
Im Wald wartete dann Nummer 9 „Rotten River“ auf uns. Man stieg in ein Schlammloch (der Schlamm war dick und verdammt schwer – wie Moor und ging mir bis zum Bauch) und kämpfte sich zu den Gittern. Dort angekommen mussten wir uns nun auf den Rücken legen und uns an Absperrzäunen ca. 6 m hochziehen. Das war schon sehr schwiereg, doch nach den Zäunen musste man sich noch weiter ca. 3 m durch dieses verdammte Schlammloch wühlen! Ich blieb stecken und bekam mein Bein nicht mehr hoch. Panik stieg in mir auf. Ich bekam schwer Luft und die Augen füllten sich mit Tränen. Ein Ahtlet der neben mir war bekam es irgendwie hin und beruhigte mich. Er schob mich von hinten, ein anderer zog von vorne und so kam ich irgendwie da raus.
Erschöfft habe ich mich am Rand des Schlammlochs hingesetzt und musste erstmal weinen. Vor Erleichterung und Glück das überstanden zu haben. Und ich war allen so dankbar die mir geholfen haben! „Ein Team-Ein Ziel“
Und weiter ging es über Stock und Stein, Berg rauf, Berg runter, durch Pfützen und Schlamm und natürlich über die Hindernisse! Nummer 11 war dann die Rutsche, auf die ich mich im Vorfeld am meisten gefreut hatte. Allerdings war es oben bei der Rutsche angekommen irgendwie ganz schön hoch und hat Überwindung gekostet und vorallem tat es aber weh 🙂 Hinderniss Nummer 15 war die Wonder Wall 3.0 vor der ich am meisten Angst hatte. Als ich vor dieser riesigen Wand stand wurde mir ersteinmal bewusst wie hoch 3m sind. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, nein, nein, ich kann das nicht, ich mache lieber die Straf-Burpees“. Mit dem Protest der mir da entgegenschlug hätte ich nicht gerechnet! „So ein Quatsch, du machst das, du schaffst das, du kannst das“ riefen unsere Fans. Und mit einem mal, schneller als ich gucken konnte, standen gefühlt 100 Männer um mich rum die mich nahe zu über die Wand „warfen“ ich war so überglücklich dieses Hinderniss überwunden zu haben, für die Straf-Burpees hätte ich auch nicht mehr so viel Kraft gehabt 😀
Nach diesem Hinderniss trennten sich die Wege für 6 km und 13 km und das erstemal wünschte ich mir nur 6 km laufen zu können, doch es ging weiter, wieder hoch in den Wald! Einen Trekkerreifen zu ziehen war schon immer mein Traum! Bei Hinderniss Nummer 19 ging dieser Wunsch in Erfüllung. Ein zweier Team schloss sich uns an und so zogen wir zu 5 diesen verdammt schweren Reifen einen Berg hoch und dann wieder runter. Nach dem wir gefühlt eine halbe Ewigkeit im Wald waren kam eine Lichtung und das bedeutete es konnte nicht mehr weit zum Ziel! Als wir den Berg hinab liefen kamen wir zum „See“ den wir durchqueren mussten, so konnten wir schon einiges an Schlamm wieder los werden. Allerdings sollte es auf der anderen Seite wieder über den See gehen, jedoch hangelnd. Die Schlange war lang. Eigentlich wollten wir es veruchen, auch wenn uns klar war das wir es nicht schaffen werden, aber wir haben so gefrohren das wir beschlossen ein letztes mal 15 Straf-Burpees zu absolvieren. Man war das heftig!
Ein letztes Mal ging es eine kleine Steigung hinauf zum „Schaumbad“. Sieht leicht aus, hatte es aber in sich! Ich wäre fast im Schaum ertrunken und als ich endlich raus war, konnte mich keiner mehr erkennen 😀 als unser Team komplett war liefen wir mit Konfettiregen durchs Ziel! Endlich wir haben es geschafft, ich konnte es kaum glauben! Ich bin ja schon oft 13 km gelaufen, aber diese waren die wohl härtesten in meinem Leben! Dieser Lauf hat mir gezeigt das ich viel, viel mehr kann als ich denke. Ich habe meine Grenzen verschoben! Ich weiß garnicht wie oft ich darüber nachgedacht habe einfach aufzugeben! Aber das kam definitiv nicht in Frage. Nachdem ich mich zu Hause von all dem Schlamm befreit hatte und frisch geduscht in mein Finisher-Shirt schlüpfte überkam mich ein Glücksgefühl, jetzt hatte ich es weiß auf schwarz: „Challenge Completed – ich bin Krassfit“
Schon in der Nacht merkte ich wie sehr sich der Muskelkater in meinem Körper ausbreitete, nichts desto trotz quälte ich mich morgens aus meinem Bett. Ich hatte mich schließlich auch noch zum Steinheimer Firmelnlauf angemeldet! Die 7 zu laufenden Kilometer habe ich ganz gut hinbekommen und schluss endlich glaube ich auch das es das beste war was ich gegen meinen Muskelkater machen konnte, denn schon am nächsten Tag war er um einiges besser! Dafür wurden meine Beine immer blauer, aber das hat sich defintiv gelohnt!
Und für die nächste KrassFit Challenge in Stadtoldendorf 2015 bin ich auch schon wieder angemeldet 😉
Die Bilder dazu könnt ihr in unserer Bildergalerie unter der Kategorie „Sonstige“ Krassfit 2014 finden.